Vortrag und Austausch zum Thema Demenz

Fröndenberg. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft gibt an, dass in Deutschland gegenwärtig 1,7 Millionen Menschen an Demenz leiden. Da die Lebenserwartung weiter ansteigt und geburtenstarke Jahrgänge das höhere Alter erreichen, wird die Zahl der Betroffenen bis zum Jahr 2050 auf ungefähr 3 Millionen geschätzt. Es wird deshalb in den nächsten Jahrzehnten eine große gesellschaftliche Herausforderung sein, die wachsende Zahl von pflegebedürftigen Menschen, insbesondere die wachsende Zahl von Menschen mit Demenz würdevoll und human zu begleiten.

Am 15. August 2023 luden der Ambulante Paritätische Hospizdienst Unna-Fröndenberg und der Förderverein für die Sterbe- und Trauerbegleitung, Amparo e.V., interessierte Bürgerinnen und Bürger zu einem Vortragsabend zum Thema Demenz in den Ratssaal des Stiftsgebäudes Fröndenberg ein.

Referent Dr. Frank Quibeldey, Oberarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am St.-Marien-Hospital Hamm, vermittelte den Zuhörerinnen und Zuhörern im Rahmen seines Vortrags „Demenz aus psychiatrischer Sicht“ einen detaillierten Überblick über die verschiedenen Formen und Ursachen der Demenzerkrankungen, deren Häufigkeit, Symptome, Verläufe, sowie Möglichkeiten und Grenzen der Demenzbehandlung. Auch Tipps und Tricks für den Umgang mit Dementen wurden von ihm näher beschrieben.

Dr. Quibeldey betonte, dass das Verstehen emotionaler Bedürfnisse in der Betreuung von dementen Menschen die Lebensqualität der Betroffenen erheblich verbessern würde, weshalb neben medizinischen Aspekten vor allem der psychiatrische und soziale Blick auf die Demenz von großer Bedeutung sei. Wichtig sei auch ein Perspektivwechsel, „denn als Gesunder könne man mit vielen Situationen, die von Demenz-Betroffenen nicht erkannt und gedeutet werden können, stressfreier umgehen“. Wertschätzende Begegnungen mit Rücksicht auf die Würde und das Schamgefühl der Betroffenen, ein nicht-konfrontativer Umgang und eine klare Ansprache in kurzen und einfachen Sätzen waren nur einige der wertvollen Ratschläge, die der Vortragende Oberarzt seinen Zuhörerinnen und Zuhörern mit auf den Weg gab.