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Erfolgreiche Themenwoche

Auditorium während der Themenwoche

Die vom Ambulanten Paritätischen Hospizdienst Ahaus und vom Förderverein Amparo e.V. Ende Januar in Ahaus angebotenen Veranstaltungen zum Thema „Leben und Sterben - Was wir tun können“ stießen auf ein breites Publikumsinteresse.

Fr. Söbbeke

Die Rechtsanwältin und Notarin Felizita Söbbeke vermittelte unter dem Titel ihres gleichnamigen Buches „Mein persönlicher Vorsorgekoffer“ 60 Zuhörer*innen die sinnvolle Notwendigkeit, seine Dinge frühzeitig vor dem sicheren Ende des Lebens zu regeln. „Viele Menschen scheuen die Beschäftigung mit dem Thema“, so Frau Söbbeke. „Wenn ich mich damit befasse, geht es schneller“ so die Befürchtung. Mit dieser Verdrängung würde aber die Möglichkeit vergeben, wichtige Dinge zu regeln. Sie machte das auf plastische Weise deutlich, indem sie diesen „Vorsorgekoffer“, einen bunten Koffer für die letzte Reise, nach und nach mit kleiner und größeren Päckchen füllte: persönliche Daten und Stationen meines Lebens, Urkunden, Vermögensaufstellungen, Patientenverfügung, Vollmachten, Testament, meine Wünsche zum Lebensende und zu meine Beerdigung; eine Liste von Personen, die benachrichtigt werden sollen. Solch ein Koffer trägt dazu bei, das eigene Lebensende zu gestalten, den Angehörigen erforderliche Informationen zu vermitteln und ihnen nachvollziehbar meine Lebensgeschichte zu hinterlassen.

Fr. Grote und Hr. Dr. Balbach

Palliativmedizin und Palliativpflege beinhalten eine Fülle spezieller Maßnahmen, um Menschen, deren unheilbare Krankheit in absehbarer Zeit zum Tode führen wird, das Leiden unter den komplexen Symptomen der Schmerzen, Atemnot, Verdauungsstörungen und
Ängsten gezielt zu erleichtern. Frau Catrin Grote, Pflegefachkraft für palliative Pflege, und Herr Dr. Dr. Nikolaus Balbach, Allgemeinmediziner mit der Zusatzqualifikation Palliativmedizin, beschrieben die therapeutischen und pflegerischen Möglichkeiten an konkreten Beispielen und machten deutlich, wie wichtig empathische Zuwendung und zeitliche Ressourcen der Helfer sind, die ihre Aufgabe auch in der emotionalen Unterstützung der Angehörigen sehen. Der PKD (PalliativKonsiliarischerDienst) im Kreis Borken, ein Netzwerk von Palliativmedizinern und Pflegefachkräften stellt rund um die Uhr an 7 Tagen in der Woche sicher, dass die Betroffenen jederzeit die erforderliche Hilfe erhalten. Ambulante Hospizdienste und stationäre Hospize sind die Einrichtungen, die die Menschen am Lebensende auf ihrem Weg begleiten.

Frau Pachl-E.

Den Abschluss der Woche bildete die Lesung mit der Autorin Barbara Pachl-Eberhart im Fürstensaal mit 160 Zuhörer*innen. Sie war aus Wien angereist, um ihr Buch „Wunder warten gleich ums Eck“ vorzustellen. Anhand von Erlebnissen aus dem Alltag schilderte sie ihre Vorstellung von - alltäglichen, auch kleinen - Ereignissen, die ihrem Eindruck nach nicht nur zufällig auftreten, sondern eindrucksvoll und nachhaltig das Leben gestalten, den Alltag mit Sinnerfahrungen bereichert und die sie daher „Wunder“ empfindet. Zu ihrer Lebensgeschichte gehört auch leidvolle Erfahrung, in 2008 ihren Mann und die zwei Kinder durch einen Unfall verloren zu haben. Es ist Frau Pachl-Eberhart auch ein großes Wunder, nach der tiefen Trauer wieder den Weg ins aktive Leben gefunden zu haben und durch ihre Bücher und Vorträge Menschen in Lebenskrisen Mut und Hoffnung zu vermitteln.

 

Bericht: Franz Josef Heyart für Amparo e.V.

// Veröffentlicht am 18. April 2020